Eines Tages, im 15. Jahrhundert, nippte ein Samurai an seinem Tee, während er mit seinen Truppen einen Angriffsplan studierte. Einer seiner Diener namens Genmai ließ ungeschickt ein paar Körner gerösteten Reises aus seinem Ärmel in seine Tasse fallen.
Der Reis, den er in seinen Ärmel gesteckt hatte, um ihn tagsüber zu knabbern, erwies sich für viele Generationen von Teeliebhabern als Segen, nicht aber für den armen Genmai.
In seiner plötzlichen Wut über den ‘Ruin’ seines geliebten Tees (der damals ein teurer Luxus war) ergriff er sein Katana (Schwert) und enthauptete den armen Diener.
Er ignorierte das Blut und die Leiche, setzte sich wieder an den Tisch und begann, seinen Tee zu trinken. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass der Reis den Tee umgewandelt hatte und ihm – anstatt ihn zu verderben – einen weitaus besseren Geschmack als dem reinen Tee verliehen hatte.
Um seinen Diener zu ehren, benannte der reuige Samurai den Tee nach ihm: Genmai-cha (wörtlich: Genmais Tee).
Viel wahrscheinlicher ist, dass die Menschen, die weit entfernt von den Plantagen lebten, die Angewohnheit hatten, den Tee mit Reis zu ‘schneiden’, um die Vorräte zu verlängern.
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