Der grüne Tee Anji Bai Cha stammt aus der berühmten chinesischen Region Zhejiang. Wenn wir uns den Namen dieses Tees genauer ansehen, sehen wir, dass er das Partikel bai enthält, was “weiß” bedeutet. Dieses Wort soll uns nicht über die Art des Tees, den wir trinken, verwirren, sondern uns vielmehr über seine Herkunft informieren. Der Anji Bai Cha Grüntee hat nämlich die Besonderheit, dass er von einer Albino-Sorte stammt, der Bai Ye Yin Hao. Diese Kameliensorte ist eher für die Herstellung von weißem Tee geeignet, aber in der Vergangenheit hat die Verarbeitung nach der Zhejiang-Grüntee-Art die Verbraucher so beeindruckt, dass wir Anji Bai Cha auch heute noch in der Produktion finden.
Tee aus den Rohstoffen des Bai Ye Yi Hao, der in der Bleichphase geerntet wird, hat eine ungewöhnliche chemische Zusammensetzung. Er enthält weniger Chlorophyll, was die Farbe erklärt, aber das hat natürlich keinen Einfluss auf den Geschmack: Chlorophyll ist unlöslich und trägt nicht zum Geschmack und Aroma des Tees bei. Noch etwas Wichtiges: Anji Bai Cha enthält deutlich weniger Koffein und andere Purinalkaloide als normale Grüntees; deutlich weniger Polyphenole – nur 10-14%; deutlich mehr Aminosäuren (vor allem Theanin, aber auch Allothreonin, Glycin, Serin, Tryptophan, Citrullin, Glutamin, Alanin, Valin und Prolin) – bis zu 6-7% und in einigen Fällen bis zu 10%, also ein Vielfaches mehr als normale Grüntees. Dies verleiht dem Anji Bai Cha einen erfrischenden, süßlichen Geschmack mit einem ausgeprägten Geist und minimaler Adstringenz und Bitterkeit.
In der Tasse hat der Likör ein zartes, komplexes und sehr frisches Geschmacksprofil. Der pflanzliche Charakter in Kombination mit dem weichen Körper dieses Tees vermittelt ein Frischegefühl, das dem einer Wiese am frühen Morgen ähnelt, wenn Sie noch den Tau auf dem Gras sehen und die Feuchtigkeit des Bodens spüren können.
Verkostung – Sehen und Riechen
Der Anji Bai Cha Grüntee hat Knospen und ganze Blätter, die in Längsrichtung gerollt sind, mit einem sehr langen, dünnen und knackigen Körper. Das trockene Aroma ist bereits intensiv, mit Röstnoten und einem süßen Hauch, der an Bienenwachs erinnert. Die Farbe ist ein helles Wiesengrün gemischt mit einem stumpfen Gelbgrün. Nach dem Aufguss geben die Blätter Aromen von gerösteten Nüssen wie Mandeln und Cashews, süße Gemüsenoten (Karotten und Babyerbsen) und eine sehr elegante Blumennote im Abgang frei. Der Likör ist blassgelb, fast transparent, sehr hell und klar.
Verkostungsnotizen
Der Auftakt dieses Anji Bai Cha Grüntees ist überraschend salzig und süß zugleich, mit einem für einen Grüntee ausgesprochen hohen Körper. Dann folgt eine süße Note von Bienenwachs und zarte pflanzliche Nuancen, die an frische Saubohnen, Spargelspitzen und gedämpfte Möhren erinnern. Der Abgang ist leicht blumig. Im weiteren Verlauf des Aufgusses kommt ein sehr deutlicher Umami- und Salzgeschmack zum Vorschein, der insgesamt an Nüsse wie Pistazien und Cashews erinnert. Im Abgang findet sich auch ein Hauch von gekochter Kastanie. Der blumige Anteil wird mit jedem weiteren Aufguss deutlicher und erinnert in seiner Lebendigkeit und Frische an Wildblumen. Bitterkeit und Adstringenz sind völlig abwesend, der Körper ist dicht und seidig. Langer, salziger Abgang mit harmonischen pflanzlichen Noten, die auf der Zunge verweilen.
Ort der Herkunft
Zhejiang, China.
Produktion
Der Anji Bai Cha Grüntee hat ein sehr klassisches Verfahren, bei dem die Blätter nach einem ersten Welken im Freien in großen Woks gekocht werden, die auf Temperaturen um 180°C erhitzt werden, um die Enzymaktivität zu blockieren und die Oxidation der Blätter zu verhindern. Nach diesen Schritten erhalten die Blätter ihre endgültige Form und werden ruhen gelassen, damit sie noch etwas von der Restfeuchtigkeit im Inneren verlieren.
Vorbereitung
Wir empfehlen Ihnen dringend, Anji Bai Cha Grüntee nach der traditionellen chinesischen Methode (gong fu cha) zuzubereiten, um diese Blätter in vollen Zügen zu genießen. Nach dieser Zubereitung können Sie 5 Gramm Blätter (ca. 3 Teelöffel) in einem Gaiwan von ca. 150 ml verwenden, um mehrere Aufgüsse mit verschiedenen Geschmacksrichtungen zu erhalten. Mit auf 75°C erhitztem Wasser können Sie einen ersten Aufguss von 25 Sekunden machen und dann, während Sie das Wasser auf derselben Temperatur halten, mehrere Aufgüsse machen, wobei Sie die Zeit jedes Mal um 10 Sekunden erhöhen (25 – 35 – 45 …).
Dieser Tee ist etwa 5 Aufgüsse lang haltbar.
Für eine klassische Zubereitung nach westlicher Art empfehlen wir 3 Gramm Blätter (etwa 1½ Teelöffel) in einer 200 ml Tasse mit 75°C heißem Wasser für eine Ziehzeit von 3 Minuten.
Der Tee kann gefiltert werden, um die Verkostung zu erleichtern. Auch die oben angegebenen Ziehzeiten sind lediglich Richtwerte, die Sie nach Ihrem persönlichen Geschmack anpassen können.
Lagern Sie das Produkt an einem kühlen, trockenen Ort, geschützt vor direktem Sonnenlicht.